Der Sommer, der alles veränderte


               You have to take risks.

We will only undestand the miracle of life fully

when we allow the unexpected to happen. 

-Paulo Coelho 

 

Hallo! Tja, wo fange ich am Besten an? Alles begann damit, dass ich im letzten Sommer eine Woche lang an einem Englischcamp teilnahm. Dieses findet jedes Jahr in Wust, einem kleinen Dorf in Sachsen-Anhalt statt, indem Dozenten aus aller Welt während des Sommers interessierte Schülerinnen und Schüler unterrichten. Ich sehe euch schon mit den Augen rollen. Schule, das doch nicht auch noch in den Ferien und zusätzlich auf Englisch. Aber es ist anders als ihr denkt. In Wust kann man Spaß haben. Man trifft viele nette Leute und diskutiert über spannende Themen. Ich kann es jedem empfehlen, der Freude an der Sprache hat oder diese erst noch entdecken möchte. Wir haben oftmals bis tief in die Nacht zusammen draußen gesessen, über uns die Sterne und um uns herum friedliche Stille. Nun gut, so still war es auch wieder nicht ;). Wenn ich genauer darüber nachdenke, war in Wust immer etwas los. Manchmal feierten wir Mottotage oder jemand hatte Geburtstag. Grund zum Feiern gab es immer. Natürlich hatten wir auch Unterricht, doch dieser gestaltete sich ganz anders als der, den ich aus meiner Schule kannte. In Wust diskutiert man. In kleinen Gruppen wird versucht, an Problemen zu arbeiten und diese vielleicht sogar zu lösen. Ganz nebenbei, durchs Zuhören oder Sprechen, erweitert sich euer Wortschatz und ihr werdet immer sicherer. Es kommt ganz auf dich an. Wenn du Lust hast etwas zu lernen, dann wird dir das auf jeden Fall gelingen. Wenn nicht, hast du hoffentlich trotzdem eine schöne Zeit gehabt.

Neben der 'Schule' gab es auch noch verschiedenste Projekte. Ob Chor, Theater, Kreatives Schreiben, Politik, Grammatik, Sport oder Tanzen. Für Jeden war etwas dabei. Die Erfahrungen, die ich dort gesammelt habe, werde ich garantiert nie bereuen. Es hat mir sogar so gut gefallen, dass ich mich schon für den nächsten Sommer angemeldet habe. Wenn ich hiermit euer Interesse geweckt habe, schaut doch mal bei diesem Link vorbei: www.sommerschule-wust.de. 

Nun aber zum wichtigsten Teil. In Wust hörte ich zum ersten Mal etwas von UWC. Einer Schule, an der man für zwei Jahre im Ausland oder auch hier in Deutschland studieren kann. Davor war mir das überhaupt kein Begriff gewesen und ich kannte auch keine Leute, bei denen das der Fall war. Vielleicht geht es einigen von euch ebenso? Die Ideale und Werte von UWC, sowie die unzähligen Türen, die dadurch geöffnet werden, faszinierten mich auf Anhieb. Ich wollte mehr darüber erfahren. Schlichtweg alles. Sobald ich wieder zuhause war, durchforstete ich das Internet und ich glaube, von mir ist beinahe keine Seite unentdeckt geblieben. Es war fast erschreckend, wie viel Gutes man über diese Organisation fand. Dort, das wusste ich, könnte ich wirklich was verändern. Aktiv an etwas mitwirken. UWC gibt Jugendlichen auf der ganzen Welt die Möglichkeit sowohl außerhalb, als auch im Klassenraum einzigartige Erfahrungen zu machen. Neue Kontakte zu knüpfen, Freunde zu finden und als Abschluss das International Bakkalaureate zu bestehen, welches meine Chancen erhöhen würde, im Ausland zu studieren.

Ja, ihr habt richtig gelesen, das IB und das bedeutet natürlich, dass an den UWC' s alles auf Englisch funktioniert, auch die Abschlussprüfungen. 

Ich fand jedoch schon bald heraus, dass es keine große Rolle spielte, wie gut man Englisch sprechen konnte und da ich die Sprache sowieso liebe, war das Thema schnell vom Tisch. 

Ich kann nicht leugnen, dass mein erster Gedanke war, dass es sich dabei nur um eine Eliteschule handeln konnte. Wie sollte es anders sein, wenn beispielsweise die Möglichkeit bestand, in Hong Kong, Wales oder Kanada zur Schule gehen zu können? Doch ich wurde positiv überrascht. Bei UWC ist jeder willkommen, der die nötige Begeisterung, Willensstärke, Toleranz, Motivation und Verantwortung mitbringt. Ein kleiner Sinn für Idealismus solle auch nicht schaden. Es ginge nicht darum, wo du herkommst, sondern darum, wo du hinwillst. Dabei sei es völlig egal, ob du auf ein Gymnasium gehst oder nicht (obwohl deine Noten auch ein kleines Stück weit eine Rolle spielen), ob deine Eltern sehr viel Geld haben oder nicht. Jeder zahlt nur das, was er zahlen kann. Der Rest wird durch Stipendien geregelt. 

Ich war also völlig geplättet und hatte endlich das gefunden, wonach ich schon immer gesucht hatte. Doch was nun? Für mich stand fest, dass ich mich bewerben wollte, denn das ist der erste Schritt, den man gehen muss, um einen Platz an einem der 17 Colleges zu ergattern. Doch dafür brauchte ich die Einverständniserklärung meiner Eltern. Also sammelte ich sämtliche Informationen zu diesem Thema in einem Ordner und tat, was ich schon immer getan hatte, wenn ich etwas Wichtiges zu verkünden hatte. Ich ging hinunter, den Ordner in der Hand und sagte: "Ich muss mal mit euch reden." Wenn dieser Satz fiel, dann wussten meine Eltern schon was kommen würde, doch damit hatten auch sie nicht gerechnet. Trotz einstweiliger Vorbehalte, erlaubten sie mir, mich zu bewerben und damit begann ein neuer Abschnitt meiner erst am Anfang stehenden Reise. 

 

Im Folgenden verlinke ich euch noch ein Mal die hilfreichsten Seiten von UWC:

https://uwc.de/ 

https://uwc.de/bewerbung/

http://www.uwc.org/

 

Viele Grüße

Lena 

 

 

 

 



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Kommentare: 1
  • #1

    L (Donnerstag, 01 März 2018 18:08)

    Ich freue mich ja auch schon sehr auf Wust ;)